Cholesterin

Cholesterin und dessen Anteil in der Ernährung spielt im Rahmen einer gesunden Lebensweise eine entscheidende Rolle. Der Cholesterinspiegel sollte möglichst niedrig gehalten werden. Doch wodurch wird dieser – neben der Ernährung – noch beeinflusst und wie lässt er sich möglich gering halten? Diesen Fragen sind wir im folgenden Eintrag nachgegangen. Du erfährst, was „gutes“ und „böses“ Cholesterin ist und welche Mechanismen die verschiedenen Cholesterine im Körper einleiten.

In früheren Untersuchungen wurde ein Zusammenhang zwischen rotem sowie verarbeitetem Fleisch, wie Speck oder Würstchen und einem gestiegenem Risiko für Krebs oder Herz Problemen festgestellt. photocase.com © k-sus
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Cholesterin, auch Cholesterol genannt, ist ein fettähnlicher Naturstoff, der in allen menschlichen und tierischen Zellen vorkommt. Hier erhöht es die Stabilität der Membran und sorgt dafür, dass Botenstoffe in die Membran hinein und heraus transportiert werden. Weiterhin benötigt der Körper Cholesterin, um Steroidhormone, Vitamin D und Gallensäure herstellen zu können. Das macht den Stoff für alle Lebewesen essentiell. Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa 140 Gramm des Naturstoffes.

Der menschliche Organismus ist in der Lage Cholesterol selber herzustellen: 90 Prozent der Gesamtmenge bezieht der Körper auf diese Weise. Die restlichen 10 Prozent werden über die Nahrung zugeführt. Der Stoff ist dabei nur in tierischen Lebensmitteln zu finden, insbesondere in Schweinefleisch, Innereien sowie in sehr fetthaltigen Milchprodukten wie süße und saure Sahne. Eier – vorwiegend das Eigelb – galten ebenfalls lange als Cholesterinbomben. In den vergangenen Jahren wurde diese Annahme jedoch immer häufiger angezweifelt, da neuere Studien diese These nicht belegen konnten. Die Ursache dafür ist, dass Eier auch Lecithin enthalten. Dieses Lipid hemmt die Aufnahme des Cholesterols und wirkt somit einer Erhöhung der Cholesterinwerte im Körper entgegen.

Cholesterinarme Ernährung: nur bedingter Einfluss

Der Naturstoff genießt generell einen schlechten Ruf – trotz der erwähnten lebenswichtigen Funktionen, die er erfüllt. So sollen übergewichtige Personen anfälliger für erhöhte Cholesterinwerte sein und eine cholesterinarme Ernährung den körpereigenen Anteil an Cholesterin senken. Diese Theorien sind jedoch umstritten. So konnten einige Studien widerlegen, dass Cholesterinwerte und Body-Mass-Index zusammenhängen. Auch die Ernährung spielt eine nicht so große Rolle, wie landläufig angenommen, da das meiste Cholesterol – wie erwähnt – eben nicht durch Lebensmittel aufgenommen, sondern vom Körper hergestellt wird. Eine cholesterinarme Ernährung kann demnach nur bedingt das Cholesterin senken.

Cholesterin senken: Lipoproteine entscheidend

Wer seinen körpereigenen Anteil an Cholesterin senken möchte, sollte zudem nicht nur auf Lebensmittel achten, sondern auch darauf, an welche Lipoproteine der Naturstoff dabei gebunden ist. Lipoproteine sind Trägereiweiße, die dafür sorgen, dass das kaum wasserlösliche Cholesterol im Blut transportiert werden kann. Die Eiweiße LDL (Low Density Lipoprotein) und HDL (High Density Lipoprotein) sind am meisten verbreitet. Das LDL transportiert den Naturstoff zu Zellen und Organen, wo er entsprechend verarbeitet werden kann. Jedoch sorgt es auch dafür, dass sich überschüssige Mengen Cholesterol an den Gefäßwänden ablagern, was dauerhaft zur Arterienverkalkung (Arteriosklerose) führt – im schlimmsten Fall in der Herzgegend. Dort kommt es dann zur koronaren Herzkrankheit, die einen Herzinfarkt verursachen kann. Das HDL hingegen löst abgelagertes Cholesterol und transportiert überschüssige Mengen zur Leber, wo der Naturstoff in Gallensäure umgewandelt und über den Darm ausgeschieden wird.

Beeinflusst wird der Cholesterinspiegel jedoch auch durch andere Faktoren. Eine Erhöhung der Werte kann durch hormonelle Verhütungsmittel, Medikamente (u. a. Kortisol und Diuretika), bei Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Magersucht, Manganmangel, familiärer Hypercholesterinämie, Nieren- und Lebererkrankungen sowie durch Alkohol- und Zigarettenkonsum auftreten.

Cholesterin während Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Cholesterin von besonderer Bedeutung. Eine Unterversorgung mit dem Naturstoff bei der Mutter kann zu Frühgeburt oder Untergewicht des Babys führen. Zudem soll sich Stillen positiv auf die Intelligenz des Kindes auswirken: Forscher konnten Zusammenhänge zwischen Cholesterol und dem Ausbau von Hirn und Nervensystem nachweisen. Muttermilch enthält dabei weit höhere Mengen des Naturstoffs als Muttermilch-Ersatz.

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