Der RDA-Wert (Recommended Daily Allowance) gibt an, welche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen ein durchschnittlicher Mensch täglich aufnehmen sollte, um seinen Bedarf zu decken (Tagesbedarf). Die Aufstellungen in RDA-Wert Tabellen können variieren. Meist werden neben Angaben zu verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen auch Informationen zu Kohlenhydraten, Fett und Fettsäuren, Ballaststoffen, Proteine und Aminosäuren aufgeführt.
Früher galt der „Empfohlene Tagesbedarf“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als Richtwert. Inzwischen wurde dieser durch die in der EU gültigen Richtwerte (EU-RDA) ersetzt und in den Richtlinien für die Nährwertkennzeichnung verankert. 2008 wurden diese empfohlenen Maße aktualisiert und neue RDA-Werte aufgenommen.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen werden insofern berücksichtigt, dass der durch den RDA-Wert errechnete persönliche Tagesbedarf in der Regel für 98 Prozent einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zutrifft. Grundsätzlich beziehen sich diese Angaben nur auf gänzlich gesunde Personen, die keine Genussgifte oder Medikamente zu sich nehmen. Um Körpervorräte, die nahezu aufgebraucht sind, wieder aufzustocken, geben die RDA-Werte ebenfalls keine angemessene Mengenvorgabe.
RDA-Wert: nur durchschnittliche Empfehlung
Zu beachten ist, dass der RDA-Wert nur Durchschnittswerte abbildet. Der individuelle Bedarf unterliegt dem Einfluss zahlreicher Faktoren, die bei der Berechnung des RDA-Werts nicht alle berücksichtigt werden können. So gehört unter anderem das Alter der betreffenden Person zu den Einflussgrößen. Besonders wenn sich Kinder und Jugendliche in Wachstumsphasen befinden, erhöht sich ihr Bedarf an verschiedenen Vitaminen. Auch das Geschlecht beeinflusst die empfohlene Menge für die tägliche Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen. Bei Frauen ist der Bedarf an Eisen und Folsäure höher als bei Männern, da bei der Menstruation ein Blutverlust auftritt. Schwangere Frauen sollten zudem eine erhöhte Menge Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen, als der RDA-Wert durchschnittlich angibt. Durch die regelmäßige Aufnahme einiger Medikamente ergibt sich ebenfalls ein individueller Bedarf. Cortison steigert bspw. den Tagesbedarf an Kalium, Zink und Magnesium, bei Einnahme der Anti-Baby-Pille empfiehlt sich eine erhöhte Aufnahme von Magnesium und vieler Vitamine. Überdies beeinflussen verschiedene Erkrankungen den täglichen Bedarf abweichend vom RDA-Wert.
Persönlichen RDA-Wert errechnen lassen
Da der RDA-Wert nur als durchschnittliche Richtlinie fungiert, sollte der individuelle Bedarf in bestimmten Fällen unter Zuhilfenahme von Ärzten oder Ernährungswissenschaftlern bestimmt werden. Besonders Schwangere oder Personen, die regelmäßig Medikamente zu sich nehmen, sollten sich ihre persönlichen RDA-Werte errechnen lassen.