Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch und verzichten damit auf Fleisch und/oder Fisch. Laut einer Nationalen Verzehrstudie von 2007 essen 1,6 Prozent der erwachsenen Deutschen kein Fleisch und verzichten teilweise auch auf Fisch. Es gibt verschiedene Formen des Vegetarismus: Ein Pesco-Vegetarier, oftmals auch Ovo-lacto-Vegetarier oder Ovo-lacto-Pesco-Vegetarier genannt, verzichtet auf das Fleisch von warmblütigen Tieren, nicht jedoch auf Fisch, da dieser nicht zu der Rasse der Warmblütler gehört. Wer sich derart vegetarisch ernährt, isst neben Fisch auch tierische Produkte wie Honig, Eier, Milch oder Butter. Von Vegetariern verschmäht wird Gelatine, hergestellt aus Tierknochen, sowie Schmalz, dass nichts anderes als weiterverarbeitetes Schlachtfett von Schweinen oder Gänsen ist. Andere Vegetarier ernähren sich nicht nur fleischlos, sondern sie essen auch keine Fische, da dies Lebewesen sind. Veganer hingegen verzichten auf Fleisch und Fisch und zudem vollkommen auf tierische Produkte.
Vegetarische Ernährung: V-Label kennzeichnet vegetarische Lebensmittel
Da die Zahl der Menschen, die sich vegetarisch ernähren, steigt, wird zunehmend auch auf Nahrungsmitteln darauf hingewiesen, wenn das Produkt rein vegetarisch ist und keinerlei tierische Bestandteile enthält. Die Europäische Vegetarier-Union (EVU) hat ein Kennzeichen für vegetarische Lebensmittel entwickelt, so dass das V-Label europaweit zum Einsatz kommt und es den Vegetariern vereinfacht, Nahrungsmittel zu finden, die vollkommen vegetarisch und somit fleischlos sind.
Die Entscheidung von Menschen für eine vegetarische Ernährung kann vielerlei Gründe haben. Zum einen können beispielsweise religiöse oder kulturelle Einstellungen den Verzehr von Tieren verbieten, da beispielsweise das Gebot der Gewaltlosigkeit das Töten oder Verletzen von Lebewesen untersagt. Oftmals essen Vegetarier aus ethischen Gründen kein Fleisch, da das Tier ihretwegen getötet werden würde. Andere Menschen wiederum empfinden eine vegetarische Ernährung als gesünder im Vergleich zu einer nichtvegetarischen Ernährungsweise. Manche Menschen hingegen verspüren einfach nur eine Abneigung gegenüber dem Fleischgeschmack.
Wer sich vegetarisch ernährt, muss in jedem Fall darauf achten, dass er genügend Nähr- und Mineralstoffe zu sich nimmt. Oft enthalten pflanzliche Produkte deutlich weniger Eiweiße als tierische Produkte. Vegetariern kann es häufig an Eisen mangeln, so dass sie gegebenenfalls zusätzlich Eisentabletten nehmen müssen, um ihren Bedarf zu decken.
Vegetarische Rezepte sind sehr abwechslungsreich
Es gibt immer mehr vegetarische Rezepte und auch viele Kochbücher, die vegetarische Gerichte enthalten. Somit kann sich ein Vegetarier sehr abwechslungsreich ernähren und den Speiseplan variieren. Heutzutage gibt es auch viele vegetarische Rezepte, die Fleisch ersetzen, wie zum Beispiel Tofu, Soja, Seitan oder Quorn. Die Vegetarier sind sehr einfallsreich und kreieren nicht nur vegetarische Gerichte, sondern wissen, wie und was man vegetarisch grillen kann, zum Beispiel Zucchinischeiben, Pilze, Ziegenkäse mit Lavendel oder Kartoffel-Paprika-Spieße.
Vegetarier essen mehr Kohlenhydrate
Laut der Ökotrophologin Ulrike Becker vom Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) können Vegetarier ihren täglichen Bedarf am Nährstoffverhältnis - Kohlenhydrate 50 bis 60 Prozent, Fette 25 bis 30 Prozent sowie Eiweiße 10 bis 15 Prozent – besser einhalten als Menschen, die sich nicht vegetarisch ernähren, denn oft essen Vegetarier mehr Kohlenhydrate, aber weniger Fett und Eiweiß.